Feier neben Kanone ist purer Zufall

Von Marcus Deschner

Eherbach.  „Nein, die Marseillaise wird nicht gesungen, dafür sind zu wenige ,echte' Franzosen hier` lacht Wolfgang Struve und erklärt, warum die französi­sche Nationalhymne unterm Pulverturm nicht . ertönt., Der Schriftführer der „Freunde Thonons" steht am Samstag am Stand des Vereins und verkauft franzö­sische Spezialitäten:

Am französischen Nationalfeiertag veranstalteten die Freunde der Partner­stadt erstmals ein, Sommerfest neben die­sem Stadtmauer-Überrest am Thalheimschen Haus. An dem mit Fähnchen in den französischen Nationalfarben Blau-Weiß-Rot geschmückten Zelt gab's al­lerlei Spezialitäten, die von den zahlrei­chen Gästen dankbar angenommenen wur­den.

Recht schnell ausverkauft waren die. „Quiches" mit Zucchini oder Lauch, Schinken und Schafskäse. Zudem gab's Crêpes mit Zimt oder Nutella, deren Duft einem schon von Weitem in die Nase stieg. Auch Baguettes und Madeleine .au Ros­marin waren im Angebot. Und gegen den Durst halfen französische Weiß- und Rot­weine sowie alkoholfreie Getränke.

Der Festort am Pulverturm mit his­torischer Kanone in der Nähe habe nichts mit dem Andenken zum Sturm auf die Bastille im Jahr 1789 zu tun, versichert Struve augenzwinkernd. „Der Platz ist eher aus praktischen Erwägungen gewählt worden". Hier sei man nicht nur mitten in der Stadt, sondern verfüge im Grünen auch  über Wasser- und Stromanschluss. Außerdem sei die Boulebahn gleich nebenan. Auf der übten sich etli­che der Festgäste, während andere bei den hochsommerlichen Temperaturen im Schatten zusammensaßen.

Unter den Besuchern waren auch Bürgermeister Peter Reichert, der per Rad „angereist" kam sowie eine Abordnung der „Freunde Ephratas".

Der Eberbacher Verein „Freunde Thonons" wurde 2005 gegründet und zählt derzeit um die 70 Mitglieder. Das französische Pendant, „die „Les amis d' Eberbach", mit denen man sich jährlich mehrmals trifft, ist etwa doppelt so groß.